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20. APRIL 2021
PAELLA: VALENCIANISCHE TRADITION IN REINKULTUR AUF DEM WEG ZUM NATIONALEN KULTURGUT

Wenn Tourismusverbände, regionale Behörden und Gemeinden mit Kulturvereinigungen, Universitäten, Restaurants und preisgekrönten Haubenköchen wie Quique Dacosta (drei Michelin-Sterne) und Ricard Camarena (zwei Michelin-Sterne) gemeinsam an einem Strang ziehen, dann geht es wohl um etwas ganz Besonderes. Richtig, Paella! In Valencia hat man sich zusammengetan, um diesem Juwel der traditionellen spanischen Küche zu jenem Stellenwert zu verhelfen, den es verdient. Ziel ist der Kampagne „Valencianische Paella. Kochkunst und Genuss“, ist es, die Paella zum nationalen Kulturgut (BIC) erklären zu lassen. 

Der offiziell eingereichte Antrag für die Ernennung zum gastronomischen Kulturdenkmal lässt keine Fragen offen. Die so köstliche wie raffinierte Reispfanne wird als „traditionelles Gericht von ungebrochener Aktualität“, als „gemeinschaftsförderndes Phänomen“ der regionalen Küche und als kulinarischer „Ausdruck der valecianischen Gesellschaft“ beschrieben.

Die Unterstützer der Petition geben ihrer Überzeugung Ausdruck, dass Paella ein „identitätsstiftendes Symbol der Region Valencia sei, das im Laufe von Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben wurde“. Tatsache ist, dass Paella noch heute genauso zubereitet wird, wie schon zu Großmutters Zeiten, und nicht nur das, sie schmeckt auch heute noch so gut wie eh und je.

Nicht zuletzt ist die Paella aber auch eine Ikone der spanische Küche und ein internationaler Botschafter der regionalen Kultur.

Besonderes Augenmerk wird von den Betreibern der Initiative auf den sozialen Charakter dieser traditionellen Köstlichkeit gelegt, denn Paella for one geht gar nicht. Wenn es um Paella geht, trifft man sich, kocht gemeinsam und genießt im großen Stil mit der Familie, mit Freunden oder am besten, im Kreise der gesamten Dorfgemeinschaft. Um die Paella und ihren gemeinsamen Genuss drehen sich in Valencia zahlreiche traditionelle Feste, Veranstaltungen, ja sogar Wettbewerbe werden ihr zu Ehren veranstaltet.

Damit wird diese bunte und vielgestaltige Gaumenfreude zum „Anlass für Gastfreundschaft, für die Pflege guter nachbarschaftlicher Beziehungen, und zum Ausgangspunkt für interkulturelle Dialoge. Sie fördert den Respekt für die Bräuche und den kulinarischen Reichtum der Region.“

Sandra Gómez, die stellvertretende Bürgermeisterin von Valencia, ist mit den Fortschritten der Initiative zufrieden. Sie gibt sich davon überzeugt, dass es sogar gelingen wird, die Paella einem „immateriellen Kulturerbe der Menschheit“ erklären zu lassen.

Paella, so ist man in Valencia überzeugt, ist mehr als ein Gericht, sie ist der gastronomische Ausdruck des spanischen Lebensgefühls, der Freude am Teilen und am gemeinsam Genießen.

Auch nach für die Zeit nach der Ernennung der Paella zum nationalen Kulturgut hegt Valencia große Pläne. Das nächste Ziel ist die Präsentation vor dem Komitee der UNESCO. Ob das gelingen wird? Wer weiß...

Wir jedenfalls, lassen es uns weiterhin gut schmecken und wünschen auch Ihnen guten Appetit. 

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